Trauer- und Verlustbegleitung sowie integrative Trauertherapie
Integrative Trauertherapie entspricht einer Konzeption, in der unterschiedliche methodische Ansätze (aus Psychoanalyse, Gesprächstherapie, Psychodrama, Gestalttherapie, Verhaltenstherapie und Körpertherapie) eingesetzt werden. Sie ist verbunden mit dem Ziel, individuell zur Verarbeitung des Verlustes und damit zur Zurückgewinnung der Lebensfreude beizutragen.
Eine Indikation zur Trauertherapie ist besonders bei traumatischem Verlust, plötzlichem Tod einer nahestehenden Person und bei abnormer Trauerreaktion (chronischer Trauer, verzögerter Trauer, verdrängter Trauer, larvierter Trauer) gegeben.
Sie ist ebenfalls hilfreich für Menschen, die in ihrem sozialen Umfeld keine ausreichende Unterstützung erfahren (können). Eine Trauertherapie kann demnach auch noch lange nach dem auslösenden, schmerzlichen Ereignis sinnvoll sein, weil sie unter Umständen erst zu einem späteren Zeitpunkt in Erscheinung tritt.
Davon zu unterscheiden ist die Trauerbegleitung. Sie bietet Hilfe und Unterstützung für Familien und Einzelpersonen, die ihr inneres Gleichgewicht verloren haben durch den Tod eines geliebten Menschen, durch Trennung oder Scheidung sowie durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder der Heimat.
Im Allgemeinen werden folgende Phasen der Trauer unterschieden:
- Schockzustand / Nichtwahrhabenwollen
- Gefühlschaos / aufbrechende Emotionen,
- Loslassen und
- Neuorientierung, Akzeptanz
Jeder Mensch trauert anders
Trauer verläuft nicht geradlinig, sondern in Wellen und sehr individuell. Jeder Mensch trauert anders und hat dadurch bedingt auch ganz individuelle Bedürfnisse nach Unterstützung und Hilfe in dieser schwierigen Lebensphase.
Letztlich bedeutet Trauern Loslassen, doch um loszulassen, um zu trauern bedürfen wir Menschen des Innehaltens, und wir brauchen Zeit, Raum und andere Menschen, mit denen wir unser Leid teilen dürfen.